WIE VIELE NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL MUSS ICH NEHMEN?

Diese Frage wird mir in letzter Zeit häufig gestellt und die Antwort ist eigentlich ganz einfach:
Im besten Falle überhaupt KEINE Nahrungsergänzungsmittel!

Eine ausgewogene Ernährung sollte normalerweise alle wichtigen Nahrungsbestandteile enthalten für eine optimale Versorgung unseres Organismus.

Natürlich bezieht sich das nicht nur auf die Makronährstoffe wie Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate, sondern eben auch auf die Mikronährstoffe.

Dazu zählen beispielsweise:

  • Vitamine
  • Mineralstoffe (Mengen-und Spurenelemente)
  • sekundäre Pflanzenstoffe
  • mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Nährstoffdichte heißt das Zauberwort

Hast Du Dir schon einmal Gedanken über die Nährstoffdichte einzelner Lebensmittel gemacht?
Bestimmt! Zumindest in Bezug auf die Makronährstoffe. Auf jeder Verpackung wird in der Nährwerttabelle eine Übersicht der enthaltenen Makronährstoffe abgebildet und der entsprechende Brennwert (Energiedichte) des Produkts.
Das ist grundsätzlich schon mal schön und gut für einen ersten groben Überblick.
Leider fehlen hier natürlich noch die Mikronährstoffe.
Im Vergleich zu den Makronährstoffen führen diese nach wie vor ein Schattendasein neben den Makronährstoffen. Dies hat mehrere Gründe: Mikronährstoffe können nicht so leicht gemessen werden (mit so wenig Aufwand) in den Lebensmitteln und sind erstmal zweitrangig im Hinblick auf den Brennwert bzw. die Energie, die wir zu uns nehmen.
Doch tatsächlich steuern Mikronährstoffe viele unserer Körpervorgänge und sind essentiell für ein gesundes Leben.

Leider nimmt die Dichte an ebenjenen Mikronährstoffen in Lebensmitteln stark ab. Dies ist ein Trend der sich bereits über mehr als drei Jahrzehnte erstreckt.

Quelle

Wie kann ich nun darauf reagieren?

Möglichkeit A: Mehr davon essen.
Das Problem: Du müsstest im Vergleich zu 1985 teilweise deutlich mehr als das Doppelte an bestimmten Lebensmitteln zu Dir nehmen, um ähnlich gut versorgt zu werden. Ist das überhaupt schaffbar? …und wird’s dann nicht eventuell kritisch mit der vermehrten Aufnahme an Makronährstoffen?
Möglichkeit B: Beim Einkauf auf gute Qualität achten (regional, saisonal und/oder Bio) und die Aufnahme in die Zelle verbessern!

Wie Du siehst, gibt es wohl nur eine passable Lösung dieses Dilemmas.
Einkaufen regional und saisonal und Bio ist zwar teilweise etwas teurer, aber dafür deutlich gesünder. Zudem sind die Lebensmittel hochwertiger und enthalten eben mehr Mikronährstoffe. So wird die Menge auf dem Teller etwas kleiner, aber die Versorgung Deines Körpers an Mirkonährstoffen leidet in keinster Weise darunter.

Wie verbessere ich die Aufnahme in die Zelle?

Hier ist das Stichwort „Zellmembran„. Jede menschliche Zelle ist umgeben von einer Zellmembran. Diese grenzt einerseits die Zelle gegenüber der Umgebung ab und fungiert andererseits als Kommunikationsorgan mit dem restlichen Körper.
Das heißt entsprechend, dass die Zellmembran kontrolliert, was in die Zelle eindringt und, was sie auch wieder verlässt.

Jede Zellmembran besteht aus Lipiden (Fettmolekülen). Zu den bekanntesten Vertretern gehört bspw. das Cholesterin. Oft in der Medizin verschrien und als Schuldiger vieler Herz-Kreislauferkrankungen ausgemacht, ist sein Ruf schlechter als sein tatsächlicher Nutzen.
Weitere Bestandteile der Zellmembran sind ungesättigte Fettsäuren.
Hier hast Du vielleicht schon von den prominentesten Vertretern Omega-3, Omega-6 und Omega-9 gehört.

Omega-Fettsäuren und die Zellmembran

Diese ungesättigten Fettsäuren sind essentiell für eine gute Permeabilität (Durchlässigkeit) der Zellmembran. Dabei müssen Sie in einem speziellen Verhältnis zueinander vorliegen, um optimal funktionieren zu können, da sie ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen.
Omega-6-Fettsäuren sind immens wichtig für jeden Heilungsprozess.
Einer Heilung geht immer eine Entzündung voraus. Eine Entzündung ist, anders als meist angenommen, gar kein negativer Prozess im Körper, sondern der Beginn jedes Reparaturmechanismus. Streng genommen bedeutet „Entzündung“ nur, dass hier ein Prozess erhöhten Gewebeumbaus stattfindet. Nicht mehr und nicht weniger. Also ist eine Entzündung weder gut, noch schlecht.

Warum haben wir Angst vor Entzündungen?

Entzündungen müssen bekämpft werden! So heißt es meistens und die Therapie sieht so aus, dass man entzündungshemmende Schmerzmittel nehmen soll.
So weit so gut, denkst Du Dir jetzt. Davor hat er noch geschrieben, dass Entzündungen weder gut, noch schlecht sind.
Was ist denn nun richtig?

Langer Rede kurzer Sinn: Das Problem in unserer heutigen Zeit ist, dass unser Körper meist nicht mehr in der Lage ist, eine Entzündung nach der Reparation zu einem kontrollierten Ende zu bringen.

…und genau hier setze ich an!

Viele der bekannten Zivilisationskrankheiten zeichnen sich dadurch aus, dass Entzündungen still in unserem Körper schwelen. Dies nennt man „stille Entzündungen“ (dazu schreibe ich demnächst einen eigenen Beitrag um näher auf das Thema einzugehen und die Informationen mit vielen Studienergebnissen zu unterfüttern.).

Zu diesen Entzündungen kommt es, weil wir kein ausgewogenes Verhältnis an Omega-Fettsäuren in unseren Zellmembranen haben.

Konkret kommt es hier auf das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 an.
Wie wir seit dem vorigen Absatz wissen, startet Omega-6 jede Entzündung. Omega-3 wiederum beendet Entzündungen. Physiologischerweise sollte unser Körper mit beiden Fettsäuren gleichermaßen ausgestattet sein.

Leider ist er das bei 9 von 10 Mitteleuropäern nicht.

Aber warum?

Das alltägliche Problem mit Omega-6

Dazu muss ich erstmal ein wenig ausholen.

Es handelt sich hier um eine Frage unserer Evolution.
Unser gesellschaftlicher Fortschritt ist viel schneller als unsere Evolution abläuft. Das heißt konkret, dass sich unser Leben, insbesondere unser Essverhalten im letzten Jahrhundert so krass verändert hat, dass unser Körper nicht mehr nachkommt. Unsere Körper sind nämlich zum größten Teil noch so, wie sie bereits vor einigen Jahrtausenden waren (mit kleinen Anpassungen natürlich). Unsere Physiognomie ist allerdings gar nicht so entscheidend, sondern die Funktion unseres Stoffwechsels.
Der ist nämlich hauptsächlich noch so optimiert, dass er mit unserer großen Energiedichte in der Nahrung nicht umgehen kann.
Merke: Die Energiedichte (Makronährstoffe) in der Nahrung nimmt zu, die Nährstoffdichte (Mikronährstoffe) nimmt stark ab.
Unsere Vorfahren haben sich eben komplett anders ernährt, entsprechend auch ein anderer Stoffwechsel.
Funde von unseren Vorfahren bestätigen, dass sich unsere Urahnen hauptsächlich an Gewässern niedergelassen haben. Klar, warum auch nicht. So hatten sie Wasser zur Verfügung und konnten mit Fischfang einfach hochwertige Eiweißquellen erschließen ohne gleich mit riesigem Aufwand ein Mammut zu erlegen.

Damals war es gar kein Problem, ein ausgewogenes Fettsäurenverhältnis zu haben. (Quelle)
Omega-3 kommt nämlich insbesondere in Fisch vor.
Besonders gute Lieferanten sind hier Makrele, Kabeljau und Hering.

Nun kannst Du Dir selber die Frage stellen, wie häufig die Fische bei Dir daheim auf den Teller kommen.
Ich bin ganz ehrlich…bei uns so gut wie nie.

Mit Omega-6 werden wir dafür reichlich versorgt (siehe Bild).

Quelle

Zurück zur Ausgangsfrage!

Nahrungsergänzungsmittel ja oder nein?

Mein Statement: Nein!

Wenn Du allerdings unter folgenden Beschwerden leidest, macht es Sinn, zu testen, inwieweit Dein Fettsäurenhaushalt in der richtigen Balance ist.

  • ADS/ADHS
  • Allergien
  • Arteriosklerose
  • Arthrose
  • Asthma
  • Bluthochdruck
  • Burn Out
  • Chronische Kopfschmerzen
  • Chronische Müdigkeit/Erschöpfungssyndrom
  • Chronische Zahnfleischentzündungen
  • Darmprobleme
  • Depressionen
  • Diabetes mellitus
  • Ekzeme
  • Endometriose
  • Epilepsie
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Krebs
  • Migräne
  • Multiple Sklerose
  • Neurodermitis
  • Osteoporose
  • Panikattacken
  • Parkinson Syndrom
  • PMS (Prämenstruelles Syndrom)
  • Rheuma
  • schlechter Schlaf
  • Schuppenflechte
  • Stimmungsschwankungen
  • geringe Stressresistenz/geringe Resilienz
  • hohe Triglyceridwerte

Wenn Du nun neugierig geworden bist oder Dir Gedanken um Deinen Fettsäurenhaushalt machst oder sogar viele Entzündungsreaktionen im Körper hast, kannst Du Dich gerne bei mir melden unter info@naturheilpraxis-geiwagner.de oder den Beitrag kommentieren!
Falls Du Deine Fettsäuren und deren Verhältnisse im Blut messen lassen möchtest, kannst Du Dir unter diesem Link einen Termin bei mir buchen! –> Termin zum Bluttest <–
In den nächsten Wochen werde ich das Thema immer wieder aus einer anderen Perspektive aufgreifen und Dir das Thema näher bringen.

Für Lesefaule, die mehr Informationen wollen, verlinke ich Dir dieses Video!

Quelle

Leidest Du unter Diabetes mellitus oder unter einer Insulinresistenz?
Falls ja, empfehle ich Dir meinen Blogbeitrag Diabetes und Bewegung!

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