NIEDRIGGRADIGE ENTZÜNDUNGEN: DIE UNSICHTBARE URSACHE VIELER GESUNDHEITSPROBLEME

Chronische, niedriggradige Entzündungen können einen schwerwiegenden Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben. Sie reduzieren unsere Energiereserven, indem sie den Energiestoffwechsel behindern, fördern Insulinresistenz und Gewichtszunahme. Darüber hinaus können sie das Gehirn negativ beeinflussen, was zu Symptomen wie Antriebslosigkeit, Depressionen oder Müdigkeit führen kann. Leider ist dies ein allzu häufiges Problem für viele Deutsche.

Wie pflanzliche Proteine niedriggradige Entzündungen auslösen können

Ursachen für anhaltende Entzündungen können vielfältig sein. Hintergrund ist meist, dass das Immunsystem einen Feind identifiziert, den es bekämpfen möchte. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Immunsystem im Darm programmiert wird, bevor man sich fragt, warum es plötzlich gegen den eigenen Körper, z.B. Gelenke (Arthritis), kämpft. Essen, das den Darm entzündet, kann Entzündungsreaktionen im gesamten Körper verstärken.

Viele Menschen haben eine ungewöhnliche Vorstellung von Essen. Ein Großteil der Deutschen beispielsweise bezieht ihre Sättigung aus „Sättigungsbeilagen“ wie Kartoffeln, Reis, Nudeln usw. Diese bestehen grob gesagt aus Pflanzenproteinen. Es ist wenig bekannt, dass diese Pflanzenproteine eine Auswirkung auf unseren Energiestoffwechsel haben. Diese „Sättigungsbeilagen“ sättigen nicht nur durch Volumen und Kalorien, sondern auch durch ihre eigene biologische Wirkung.

Es ist wichtig zu beachten, dass Proteine, die wir essen, immer eine eigene Bioaktivität haben, d.h. eine Wirkung auf unseren Körper. Diese können auch in die Neurochemie der Sättigung eingreifen. Leider ist wenig bekannt darüber, wie genau diese Proteine oder Peptide wirken.

Es gibt einen Grund, warum eine carnivore Ernährung, Paleo-Autoimmunprotokolle, lectinfreie Diäten und Wheat Bellys Krankheiten behandeln können, indem sie Pflanzenproteine von ihrem Speiseplan streichen.

Die unerwartete Wirkung von Pflanzenproteinen auf unseren Körper

Pflanzenproteine haben eine besondere Aminosäurensequenz, die sie immunogen macht. Dies kann am Beispiel von Gluten gut veranschaulicht werden. Unsere Darm-Enzyme haben Schwierigkeiten, Angriffsstellen in den Sequenzen zu finden, aufgrund des hohen Glutamin-Prolin-Anteils. Dies führt dazu, dass das Protein unvollständig zerlegt wird und die Fragmente zu groß sind. Dies wird vom Immunsystem als Bedrohung wahrgenommen und führt zu Entzündungen. Auch die immunogenen Teile von Gliadin (Weizengluten) sind beschrieben.

Wenn Du hier tiefer einsteigen möchtest, empfehle ich Dir dieses YouTube-Video von Dr. Alessio Fasano, einem führenden Wissenschaftler zum Thema Gluten: Gluten is like a bacteria

Pflanzenproteine weisen häufig spezielle Aminosäurensequenzen auf, die für unser Verdauungssystem schwer verdaulich sind, wie ich bereits erwähnt habe. So bleiben beispielsweise bei Gluten große Proteinfragmente zurück, die vom Immunsystem als Feind erkannt werden und Entzündungen verursachen können. Zusätzlich sind Pflanzenproteine oft in robusten Zellwänden eingeschlossen, was zu unvollständiger Aufspaltung und Interaktion mit dem Darm und seinen Bakterien führt. Im Vergleich zu tierischen Proteinen ist die Verdaubarkeit von Pflanzenproteinen insgesamt schlechter. Hier erfährst Du die Gründe.

Europäische Gene verschlimmern das Problem

Die ungünstige Kombination aus robusten Pflanzenproteinkomponenten und einer schlechten Verdaubarkeit durch unvollständige Aufschlüsselung kann zu einer langanhaltenden und intensiven Stimulation des Immunsystems entlang des Darms führen. Während einige Menschen gegenüber diesen Proteinkomponenten immun sind, tragen viele Europäer genetische Veranlagungen, die die Entstehung von niedriggradigen Entzündungen im Darm und damit auch Darmerkrankungen begünstigen. Dies kann oft ohne erkennbare Symptome geschehen.
Unsere europäische Genetik trägt oft eine hohe Anzahl an Genvarianten, die das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen (IBD = Inflammatory Bowl Disease) erhöhen. Die Genregionen, die besonders viele dieser Genvarianten aufweisen, wurden durchnummeriert (IBD1, IBD2, IBD3 usw.). Diese Gene sind gut erforscht, da die europäische Population aufgrund einer genetischen Selektion ein Nadelöhr für diese Variationen darstellt.

Wie Pflanzenprotein zur Entstehung von Darmerkrankungen beitragen kann

Viele Menschen konsumieren täglich große Mengen an Pflanzenproteinen, die sich durch Brot, Kartoffeln und Linsen zusammenstellen können. Diese Proteinfragmente können jedoch nicht nur Entzündungsstoffe wie TNF-alpha und Interleukine verursachen, sondern auch Antikörper gegen diese Proteinfragmente können unser Wohlbefinden beeinträchtigen.

Ein Beispiel hierfür ist Gluten. Einmal gebildete Antikörper gegen Gluten-Proteinfragmente erhöhen sich bei jedem Konsum und können Kreuzreaktivität mit anderen Pflanzenproteinen wie Mais auslösen. Diese Antikörper reagieren auch gegen körpereigene Strukturen und können Autoimmunität auslösen, was zu einer Beeinträchtigung unseres Chemiebaukastens führen kann.

Diese Informationen können durch Recherche in der Literatur bestätigt werden.(Quelle)
So wurde beispielsweise bereits beschrieben, dass die Zielsequenzen der Gluten-Antikörper ähnlich wie körpereigene Proteine sind und daher eine Autoimmunreaktion auslösen können. Ein gemütlicher Kaffeeklatsch mit einem Stück Torte kann daher leicht zu einer kleinen Katastrophe für unseren Körper werden.

Beispiel Schizophrenie:
Gliadin ist ein hoch immunogenes Protein und B-Zell-Epitope entlang seiner gesamten immunogenen Länge sind homolog zu den Produkten zahlreicher Proteine, die für Schizophrenie relevant sind.

Evidence for gliadin antibodies as causative agents in schizophrenia.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder auf diese Weise auf Pflanzenproteine reagieren muss. Trotzdem ist es ratsam, sich bewusst zu machen, dass wir diese Art von Beilagen während über 99,5% unserer Evolution nicht gegessen haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass viele Menschen sehr empfindlich auf Pflanzenproteine reagieren, auch wenn sie keine Symptome zeigen. Daher sollten Menschen immer wieder darauf hingewiesen werden, dass sie ihren gesundheitlichen Fortschritt durch den Konsum dieser Lebensmittel möglicherweise untergraben.

Komplexität erschwert die Angelegenheit

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bestimmte Proteine wie Weizengluten oder Gliadin die Darmbarriere beeinträchtigen und niedriggradige Entzündungen im Körper verstärken können. Dies kann dazu führen, dass das Immunsystem vermehrt mit Antigenen (z.B. Pflanzenproteinen) in Kontakt kommt und mehr Antikörper gebildet werden. Dies bildet einen Teufelskreis, der noch durch einen ungesunden Lebensstil und eine schlechte Konstitution verstärkt werden kann.

Pflanzenproteine, die in vielen Lebensmitteln enthalten sind, haben eine psychoaktive Wirkung, die es Menschen schwer macht, darauf zu verzichten. Allerdings können diese Proteine auch krankmachend sein. Um wirklich beurteilen zu können, wie diese Proteine auf den Körper wirken, muss man mindestens 30-60 Tage komplett darauf verzichten.

Unsere Gesellschaft ist krank und das hat viele Gründe, darunter auch ungesunde Lebensstile und Ernährungsgewohnheiten. Um gesund zu bleiben, ist es wichtig, jeden Baustein unseres Lebensstils zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern. Wir haben die perfekte Mischung geschaffen, um uns mit den Inhaltsstoffen unserer Nahrung krank zu machen.

Unterscheiden sich die Wirkungen von unterschiedlichen Pflanzenproteinen?

Grundsätzlich gilt: Je länger die Zeitdauer, in der wir bestimmte Lebensmitteln konsumiert haben, desto besser sind wir daran angepasst.
Ist es möglich, dass unsere Urahnen in der Wildnis auf Bohnen gestoßen sind und sie gegessen haben? Ja, das ist möglich. Aber gilt das für alle Bohnen? Nein, viele Bohnen können roh nicht gegessen werden und sind auch sonst giftig.
Kann es sein, dass sie in der Wildnis auf einen Walnussbaum getroffen sind und Nüsse gegessen haben? Ja, das ist möglich.
Kann es sein, dass sie in der Wildnis an einem Weizenfeld vorbeigelaufen sind, Körner gesammelt haben, sie gemahlen haben und als Hauptnahrungsquelle genutzt haben? Nein, das ist unwahrscheinlich. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass Getreide, also Gräser, problematischer sind als ein paar Bohnen.

Der Punkt ist: Wir leben in einer modernen Blase und haben kein Verständnis mehr für die Ernährung eines normalen Menschen in der Wildnis. Zum Teil ist das in Ordnung, da wir ohnehin auch genetisch domestiziert sind. Aber auf der anderen Seite sollten wir auch ein Gefühl dafür haben, was niemals Teil des Speiseplans eines Menschen war und deshalb wahrscheinlich Probleme verursachen wird.

Wenn Du zu diesem Beitrag Fragen hast, kannst Du mir gerne einen Kommentar hinterlassen oder mir eine Nachricht an info@naturheilpraxis-geiwagner.de schicken.
Zusätzlich dazu empfehle ich Dir meine Blogbeiträge DIABETES UND BEWEGUNG und ERNÄHRUNGSTIPPS FÜR MEHR WOHLBEFINDEN!

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