SPORT IST MORD – ODER?

Bewegung gehört zu den elementaren Merkmalen jedes lebendigen Organismus.

Gerade Kinder strotzen oftmals nur so vor Bewegungsdrang und können kaum still sitzen.
Doch warum wird es mit dem Älterwerden immer beschwerlicher sich viel zu bewegen oder sogar Sport zu machen und warum lohnt sich dieser Energieeinsatz trotz allem?

Diese und weitere Fragen beantworte ich Dir in diesem Blogbeitrag!

Warum wird man im Alter unfitter?

Im Laufe des Lebens verändert sich viel: unser Stoffwechsel wird langsamer, unsere Herzfrequenz sinkt, die Sauerstoffversorgung des Körpers nimmt ab und Haut und Bindegewebe wie bspw. Knochen, Sehnen und Bänder verlieren an Elastizität.

Doch trotz allem läuft das Altern unterschiedlich ab. Dies hängt sicher zu einem Teil von unseren Genen ab. Der wesentlich wichtigere Faktor scheint aber unser Lebensstil zu sein.
So altern Menschen schneller, die sich kaum bewegen, zu viel essen, trinken und rauchen.
Eine Änderung des Lebensstils lohnt sich allerdings in jedem Alter, wie einige Studien zu Diabetes und anderen lebensstilbedingten Erkrankungen zeigen.
An für sich kann jeder Mensch bis ins hohe Alter belastbar und leistungsfähig sein.

Welcher Sport lohnt sich im höheren Alter?

In erster Linie sollte die sportliche Betätigung vor allem Spaß machen. Dann fällt es einem wesentlich leichter dran zu bleiben und Erfolge stellen sich schneller ein.
Im Allgemeinen lohnen sich für Einsteiger Laufen, Walken, Radfahren (auch mit dem E-Bike), Gymnastik oder Schwimmen.
Diese Sportarten bergen im Vergleich zu Kontaktsportarten (Fußball, Handball, Kampfsport etc.) nur ein sehr geringes Verletzungspotenzial und sind deshalb im höheren Alter besser geeignet.

Sollte ich lieber Ausdauer oder Kraft trainieren?

Diese Frage kann durchaus divers diskutiert werden.
Nach alter Lehrmeinung sollte man seinen Fokus vor allem auf die Ausdauer legen.
Dies ist inzwischen überholt und so zeigt sich, dass vor allem Krafttraining einen deutlich größeren Übertrag und Nutzen auf den Alltag darstellt.
So macht bspw. auch Schnellkraft- und Reaktivkrafttraining im Alter durchaus Sinn. Durch diese Kraftqualitäten betreibt man super Sturzprophylaxe bis ins hohe Alter.
Funktionelles Training sollte zusätzlich am Alltag orientiert werden.
So lassen sich Alltagssituationen auch im Training aufgreifen: Das Tragen der Einkäufe in den vierten Stock zur Wohnung kann man simulieren, indem man mit Gewichten auf entsprechenden Treppensteigeergometern trainiert usw.
Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Regelmäßige Bewegung erhöht die Lebenserwartung

Gesund altern hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, so auch von regelmäßiger Bewegung.
Studien in der Altersforschung zeigen, dass regelmäßiger Sport im Alter die Lebenserwartung um durchschnittlich drei bis fünf Jahre erhöht.
Der angenehme Nebeneffekt: Durch die sportliche Aktivität bleibst Du nicht nur körperlich, sondern auch geistig fitter.
Beim Sport erhöht sich nämlich auch die Gehirndurchblutung, was direkt mit der Hirnleistung zusammenhängt.
Es wird sogar vermutet, dass man mit Sport Erkrankungen wie Demenz vorbeugen kann.

Worauf wartest Du also noch?
Hole für den Beginn Deine Sportschuhe aus dem Schrank und starte mit einem ausgedehnten Spaziergang in eine bewegtere Zukunft!
Dabei geht es nicht darum, von einem Tag auf den anderen zum Supersportler zu werden, sondern jeden Tag ein bisschen mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Schon eine geringe Zeitinvestition wird sich langfristig auszahlen, denn Du weißt ja:
Steter Tropfen höhlt den Stein!

2 Comments

  • Claudia
    19. Oktober 2020

    Dieser Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Der Volksmund sagte schon immer: „ Wer rastet, der rostet.“ Und trotzdem erwische ich mich ständig, dass ich viel zu viel die Technik benütze – Auto statt Fahrrad – Lift statt Treppe. Mein schlechtes Gewissen macht sich bemerkbar. Während der Steinzeitmensch 20-25 km täglich lief, schaffe ich keine 3 km. Heute bezeichnet man das viele Sitzen als das „neue Rauchen“. Danke 🙏 für diesen interessanten Artikel. Ich muss meine Bewegungsgewohnheiten ändern und zwar sofort.

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  • Inge kneißl
    30. Oktober 2020

    Dass Bewegung gut tut, erfahre ich grad jetzt bei einem Herbstspaziergang durch unseren Mischwald. Rascheln, Farben, mildes Licht – da bewegen sich die Beine von allein. Leider nehm ich mir trotzdem viel zu wenig Zeit, meinen Körper zu trainieren. Ich hoffe, Gartenarbeit hilft auch dabei, einigermaßen fit zu bleiben. Und die macht mir richtig Spaß.
    Danke für die Erinnerung, den müden *Schweinehund“ in mir öfter und regelmäßig zu wecken.

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